Am 18. November 2011 wurde der Conny-Nix-Preis zum vierten Mal verliehen. Den mit 1000 € dotierten Preis erhielt
Dr. Sofia Ott
für ihre langjährige, kontinuierliche und engagierte Tätigkeit für das Zentrum für Interkulturelle Bildung und Begegnung in Gießen (ZIBB), und auch stellvertretend für die Kultur- und Integrationsarbeit dieser Initiative.
Frau Dr. Sofia Ott ist promovierte Pädagogin und hat 17 Jahre lang in Kasachstan an der pädagogischen Hochschule, später Universität, als Assistentin, dann als Oberlehrerin, danach als Dozentin und schließlich als stellvertretende Rektorin wissenschaftlich gearbeitet. Sie stammt aus einer deutschstämmigen Familie und kam 1994 als Spätaussiedlerin nach Deutschland. Nach dem obligatorischen Deutschsprachkurs nahm sie Kontakt zum Zentrum für Arbeit und Umwelt in Gießen (ZAUG) auf und erhielt auf Vermittlung von Conny Nix einen Lehrauftrag bei ZAUG für einen Kurs zur beruflichen Orientierung von Aussiedlerinnen.
Seit 1996 ist sie als Geschäftsführerin für das Zentrum für interkulturelle Bildung und Begegnung (ZIBB) tätig und war damit von Anfang an beim Aufbau des ZIBB dabei.
Das Zentrum für interkulturelle Bildung und Begegnung (ZIBB) verfügt in dem Gebäude Hannah-Arendt-Straße 10 in Gießen über zwei Seminarräume und einen Geschäftsstellenraum. Darüberhinaus wird der Saal mit der Gesellschaft für Soziales Wohnen (GSW) benutzt. Die Projektkosten muss der Verein für Interkulturelle Bildung und Begegnung e. V. (VIBB) selbst erwirtschaften, der zur Zeit etwa 80 Mitglieder hat. Die Stadt Gießen unterstützt den VIBB tatkräftig.
Die Aktivitäten des Vereins zielen darauf ab, einen Begegnungsort für Deutsche und Nichtdeutsche zu schaffen, einen Austausch von Kulturen zu ermöglichen, aber auch, die Integration über persönliche Hilfestellung und Qualifizierung zu fördern. Zu den Projekten des ZIBB gehört das Internationale Erzählcafé, in dem Einzelpersonen aus allen Ländern dieser Erde aus ihrem Leben, ihrem Schicksal und ihren Erfahrungen berichten, sowie das Literaturcafé und das Frauencafé. Weiter gehören Projekte für Kinder und Jugendliche dazu, wie z. B. das neue Projekt für „Starke Mädchen“.
Darüberhinaus ist Frau Dr. Sofia Ott ehrenamtlich für Migrantinnen tätig, nimmt Übersetzungen vor, begleitet Aussiedlerinnen und ausländische Frauen bei Behördengängen, hilft bei der Anerkennung von Ausbildungen, ist als Dozentin bei der Evangelischen Familienbildungsstätte tätig und leitet seit zehn Jahren einen Gesprächskreis für Aussiedlerinnen und Flüchtlinge aus den Staaten der ehemaligen Sowjetunion.
Mit der Verleihung des Conny-Nix-Preises soll das außerordentliche Engagement von Frau Dr. Sofia Ott und ihre überaus vielseitige Tätigkeit für das Zentrum für Interkulturelle Bildung und Begegnung eine besondere Anerkennung erfahren.
Pressemeldung des Gießener Anzeiger vom 21. November 2011